Sunday, April 22, 2012

Kambodscha

Phew was für eine Ankunft. Trotz Gerüchten und der Vorahnung dass die Grenzüberschreitung ganz anders sein würde als das was wir aus Europa gewöhnt sind, war die Überquerung ein ganz schönes Erlebnis.

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Zig Männer die einem Visas anbieten wollen (das hatten wir bereits arrangiert), Verwirrung um Lauras neuen Ausweis und das Verlangen nach überflüssigen extra Kopien für unsere Motorräder waren nur die bürokratischen Highlights. Ganz lustig war der Stempel den die Zöllner in Kambodscha in unsere Pässe drucken sollten. In einem kleinem Gebäude hinter Casinos auf dem Weg zur Hauptstraße gelegen, fuhren wir langsam vorbei an der Behörde entlang bis plötzlich ein uniformierter Beamter schreiend heraus sprang und uns zum stempeln bat.
Die Änderungen in der Atmosphäre und in den Dingen die man sieht war viel stärker als wir erwartet haben. Massive, mittelalterliche von dürren Männern gezogene Karren, ein ganz anderes Fahrverhalten und anders aussehende Menschen waren die Eindrücke die uns am meisten bewegten. Wie anders der Verkehr hier ist zeigte sich für uns in der relativ langen Zeit die wir brauchten um zu realisieren dass in diesem Land rechts gefahren wird (in Thailand links). Um unsere Situation weiter zu versüßen dauerte die Grenzüberschreitung bis kurz vor Sonnenuntergang.

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Schlechte Nachrichten, da wir sowohl von unserem Reiseführer als auch den Konsulwebseiten vor Nachtfahrten besonders zu dieser Jahreszeit gewarnt worden waren. Doch wir hatten keine andere Wahl als unsere Zähne zusammen zu beissen und die 50 Kilometer zum Gästehaus zu kriechen.
Recht schnell lernten wir warum von Nachtfahrten abgeraten wird und dass Kambodscha um einiges ärmer ist als Thailand. Nur wenige Motorradfahrer schalten ihr Licht ein, Traktoren haben generell keins und die Menge an Staub auf der Straße machte die Fahrt auch nicht einfacher. Hier kam unsere bisherige Erfahrung aus Thailand äußerst hilfreich.
Zur Wende kam es dann mit unserer Ankunft in einem wunderschönen Gästehaus in dem wir die Gastfreundlichkeit der Kmehrs zum ersten Mal kennen lernen durften.

Unser Leidensweg nach Siem Reap

Am nächsten Morgen ist es dann passiert: unser erster Unfall. Auf der Seitenspur ist ein Motorrad stehen geblieben das Laura mit ihrem Fuß gestreift und dabei ihren Knöchel gestaucht hat. Außgerechnet hier, wo die Krankenversorgung viel schlechter ist und Krankenhäuser schwer zu bekommen. Glücklicherweise war es nichts ernsthaftes: etwas Eis vom lokalen „Arzt“ und Verband aus unserem Erste Hilfe Kit erlaubten unsere Weiterfahrt nach Siem Reap.

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Siem Reap und Angkor Wat

So nah am Wahrzeichen des Landes angekommen begaben wir uns daran die berühmten Tempel von Angkor Wat und Angkor Thom zu besichtigen. Um Lauras Fuß zu schonen erst per „Moto - Remorque“ und erst später auf dem Motorrad. Nach 3 intensiven Tagen in Tempeln und etwas mehr in der Stadt entschloßen wir uns weiter in Richtung Hauptstadt Phnom Phen zu ziehen.

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Unsere Entscheidung fiel auf einen Umweg entlang dem nächsten Nationalpark. Die Strecke zog sich durch ein paar kleine Dörfer, auf einer zum Grossteil unbefestigten Straßen Richtung Beng Mea Lea, die meisten sind noch nicht einmal auf der Landkarte eingezeichnet.

Pleiten, Peche und Pannen

Doch irgendwie hat Siem Reap eine magische Anziegungskraft. Dies zeigte sich darin das Lauras Motorrad urplötzlich Generalstreik einlegte. 40KM vom Ziel entfernt und schon mit Sonnenuntergang in absehbahrer Zeit war die Kacke am dampfen:Aargh. In dem kleinem Dorf dauerte es natürlich nur Sekunden bis die ersten Einwohner auf uns zukahmen und versuchten zu helfen. Ein stundenlanger Besuch beim örtlichen Mechaniker der für uns sogar die buddistische Neujahrsfeier verliess, endete mit der Diagnose das ein elektrisches Bauteil defekt war welches er aus Siem Reap bestellen müsste. Mitten im Nirgendwo waren das schlechte Neugkeiten. In einem Dorf in dem die Leute Strom von Autobatterien beziehen waren die Aussichten auf Unterkunft hoffnungslos. So zog es uns wortwörtlich mit Abschleppseil auf der direktesten Strecke zurück Richtung Siem Reap.

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Eine Fahrt die ich wohl nie vergessen werde. Laura auf meinem Motorrad vorne, ich mit Hand am Seil hinten, Gewitter Lichtspiel in der Distanz und Traktoren ohne Licht auf der Straße. Irgendwann jedoch erreichten wi die nächste Stadt wo wir übernachteten. Mit etwas Glück ist Lauras Motorrad am nächsten Morgen angesprungen und wir sind heil angekommen.
Zurück im gleichen Gästehaus wie beim ersten Besuch entschieden wir uns über mehrere Tage auszuspannen um Lauras Motor zu reparieren und ihrem Fuß eine Pause zu geben.

Morgen jedoch wollen wir weiter. Wer weiß was unser Abenteuer noch für uns bereit hält.

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