Tuesday, May 24, 2011

Tasmanien und Weiterreise

Phew waren das ein paar kalte Tage auf der Insel. So kalt dass ich zum ersten mal sogar durch Schnee fahren durfte. Nicht gerade etwas das ich bei meiner ersten Ankunft in Australien erwartet hätte.

Zusammen mit der Frischen Lust und den bunten Bäumen in typisch Europäischen Landschaften und Städten sprangen mir Erinnerungen an meine Europareise 2009 durch den Kopf. Unschön wurde es nachts im Van ohne Heizung zu schlafen. Eine gute Probe für eine evtl. Vanreise durch Europa Devil

Wert war das bibbern es allemal. Vor allem die Berge dort haben es mir angetan die untypisch für Australien sind und besonders im dichten Nebel eher an Irland und Schottland erinnern. Leider hatte ich nicht genug Zeit um die Fotos zu bearbeiten (es sind ein paar schöne dabei), daher kommen die erst ein wenig später online.

Die letzte große Tour durch Oz!

Nach der 9 Stunden langen Fahrt mit der Fähre machte ich eine kurze Zwischenpause in Melbourne. Hier hatte ich ein glückliches Wiedersehen mit Freunden aus Fremantle (Gruß an Noemi und Matt) und konnte mich mit ein paar Wartungsarbeiten am Van beschäftigen.

Eine glückliche Wendung hat meine Weiterreise nun mit Laura meiner jetzigen Reisepartnerin genommen mit der ich mich fantastisch verstehe. Zusammen mit ihr bin ich jetzt Momentan via Adelaide unterwegs ins rote Zentrum. Durch komplett verschiedene Routen geht’s zum zweiten mal Richtung Uluru und von dort wollen wir quer durch die Wüste die 1130km unbefestigte Great Central Road erobern um von dort aus zurück nach Port Hedland zu kommen.

Sunday, May 08, 2011

Viel zu Denken in Tassie

Eine Woche bin ich nun im Natural State – Tasmanien; und was für ein schöner Fleck der Erde das ist. Klar ist es vor allem zu dieser Jahreszeit recht kalt, aber sonst war es bislang sonnig und die Erlebnisse hier haben das frieren und die vielen KM wert gemacht.
Wildlife spotting, wandern auf einsamen Pfaden, Ukulele spielen an verlassenen Stränden, warmherzige Menschen treffen und im Stil der Monte Carlo Rally durch die Berge düsen, sind die Dinge für mich im Moment Tasmanien am meisten aus machen.

Zeit zum nachdenken

Etwas weiteres das für mich viel dieser Reise ausgemacht hat war die Zeit nachzudenken. Warum ich alleine Reise, Fehler die ich im Leben gemacht habe, wie ich meine Zukunft gestalten will und welche Ziele ich noch vor mir habe. Eine der großen Fragen über die ich Nachgedacht habe war: „Warum? Warum möchte ich so krass durch die Welt reisen? Und Warum Jetzt und nicht wenn ich älter bin?“

Es gibt einige Gründe dafür:
  • Wirtschaft
    Ich habe keine Ahnung wie sich die Welt bis dahin verändern wird. In der heutigen Zeit ist alles so schnelllebig geworden. Ich meine, unser Leben hat sich mehr in den letzten 50 Jahren verändert als in den letzten 2000 Jahren.
    Besonders das krass Schnelle konnte ich in Irland sehen als die Wirtschaftskrise zugeschlagen hat. Bang vom Top Dog zurück zum Land der Probleme.
  • Verpflichtungen
    Ich habe keine. Weder habe ich Kinder, Karriere noch habe ich Schulden. All dies sind Faktoren die ein Aussteigen aus dem „normalen“ Leben äußerst schwierig machen würden.
  • Das Alter generell
    Viele sagen dass sie solche Trips machen wollen wenn sie in Rente gehen. Das erste Problem ist ganz einfach: Als Rentner ist man alt und mit Alter kommen Probleme a’la: „Der Verstand will, aber der Körper nicht“. Es fehlt ganz einfach die Ausdauer, auch braucht man einfach mehr Luxus. Einfach mal einen Berg hoch laufen oder mit einem Scooter durch ein Land fahren sind Dinge die man sich da ungern vorstellen will.
  • Gesundheit
    Keiner kann einem Garantieren dass man „Gesund“ alt wird. Ich kenne so viele Menschen die bereits vor dem 50gsten Lebensjahr (das ist nicht wirklich alt) und zum Teil sogar sehr jung schwere teils chronische Krankheiten erlitten haben. Zum Beispiel: Krebs, Asthma, Multiple Sklerose, Diabetes, chronische Verdauungsstörungen, Arthritis und psychische Krankheiten haben einigen Menschen in meinem engen Verwantden und Bekanntenkreis das Leben erschwert. Hinzu kommt dass man erst mal alt werden muss. Ich bin wahrscheinlich nicht der einzige der jemanden kennt der sehr jung gestorben ist.
  • Karriere
    Die Angst den Anschluss an eine potentielle Karriere zu verpassen ist wie ich finde etwas sehr Deutsches. Ich bin im Moment 26 und habe meinen Honours Bachelor Abschluss bereits in der Tasche und 1 Jahr Berufserfahrung. Am schwierigsten ist der erste Start. Wieder einsteigen ist um einiges leichter zumal man schnell gelerntes wieder auffrischt.

    Sicherheit für die Zukunft sehe ich Heutzutage auch nicht mehr als sooo ausschlagfertigen Grund. Da das aktuelle Rentensystem stark in Frage steht und ich unter Australiern gesehen habe das man auch wenn man schon über 65 ist noch Jobben kann. Im schlimmsten Fall der Fälle dass alles im Leben schief geht (hoffen wir‘s nicht) hat man als Deutscher Staatsbürger den Luxus des Sozialstaats.
  • Lebenserfahrung Sammeln
    Als ich in Deutschland war habe ich viel gemotzt darüber wie schecht so vieles dort doch war. In Irland habe ich dann gelernt das viele Dinge über die ich wie viele andere gemotzt habe, eigentlich nicht soo schlimm waren. ->Beispiel: "Servicewüste Deutschland" in Irland und Australien darf man schon mal von Grund auf nicht davon ausgehen zurück gerufen zu werden.

    Andere Arten und weisen Probleme zu bewältigen. Aber auch heraus finden wo es mir gefällt und wo ich mich evtl. mal niedersetzen will.
  • Einen Traum verfolgen
    Das ist eigentlich etwas das ich bereits als Kind machen wollte. Die Welt bereisen, Abenteuer erleben, an schönen Stränden den Tag genießen.

Was will ich vom Leben?


Besonders der letzte Punkt wirft diese Frage auf. Mark Twain sagte einmal:
Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn't do than by the ones you did do. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbour. Catch the trade winds in your sails. Explore. Dream. Discover.

Das sind für mich wahre und recht starke Worte und setzen mir selbst die Frage in den Kopf. Was werde ich meinen Enkeln erzählen oder mir selbst wenn ich älter bin?
Ich bin ein sehr Bodenständiger Mensch und habe während meinen Reisen gelernt wie wenig man zum Leben braucht. Man siehe sich nur an wie gestresst und besorgt wir in der modernen Welt sind. Und Reichtum macht es nur schlimmer, das habe ich bei meinem Job bei HP und besonders bei den mehr verdienenden gesehen. Als Gegenbeispiel werfe ich Thais in die Runde, die alles andere als reiche Menschen sind, jedoch sind die meisten die mir dort untergekommen sind so fröhlich – nicht umsonst nennt man Thailand das Land des Lächelns. Das gleiche gilt auch für Backpacker. Etwas das die Idee weiter reflektiert sind Kinder. Man siehe sich an wie glücklich Kinder aus etwas ärmeren Umständen wie in Osteuropa und Asien sind und diese mit verwöhnten Kids aus der westlichen Zivilisation vergleicht welche eine Playstation3, Xbox360 und einen teuren Flachbildfernseher ihr eigen nennen.

Bei mir selbst sehe ich das auch, ich bin in meinem kleinen Van viel Glücklicher als ich im Büro war. Um auf das Zitat von vorher zurück zu kommen. Was möchte ich meinen Enkeln erzählen wenn ich Älter bin?
Welche „wegwerf“ Luxusgüter und was für teure Autos ich besessen habe? Oder was für Abenteuer ich erlebt habe, wie ich durch die Wüsten gezogen bin, was für fantastische Kreaturen ich in der Wildnis gesehen habe und was für besondere Orte ich besucht habe?

Schreibt einen Kommentar und sagt mir was ihr denkt.

Tuesday, May 03, 2011

Einmal Rundum!

Es ist geschafft! Nach 14 Monaten habe nun Australien umrundet. Eine Fahrt von den Gemäßigten Zonen bis in die Tropen und zurück, In Zahlen gefasst bedeutet das:
  • ~36.000KM total
  • ~3000KM auf unbefestigten Straßen (Erde, Schotter, Salz und Sand)
  • ~4000 Fotos
  • 14 Monate im Land - davon 5 gearbeitet
  • 10 Travelmates
  • 7 Staaten und Territories
  • 2 Steinschläge
  • 1 Kontinent
  • Die Erfahrung des Lebens – unbezahlbar!


Ein Ende in Sicht? Noch lange nicht!
Zuerst geht es nach Tasmanien für ein paar Wochen mit anschließender Arbeitsphase im Westen. Mein plan ist es danach weiter durch die Welt zu Touren und Asien unsicher zu machen :)


Australia Road Trip größer darstellen


Was zwischendrin geschah?

Nach Albany zog sich meine Fahrt weiter entlang der Südküste Richtung Osten.
Zuerst jedoch fuhr ich durch die kleine Stadt Esprance wo mich ein kleines Abenteuer erwartete. Einen Abend wie im Jahre 1920 verbringen und eine Abfahrt in die Steppe (mehr in der Gallerie).

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Durch die knapp 1500KM langen Nullarbor Plains (berüchtigt als die langweiligste Strecke Australiens) ging es weiter über die South Australia Grenze zur Eyre Peninsula. Wo ich neben den „gewohnt“ schönen Küsten zum ersten mal wilde Seehunde sehen durfte. Ein Ort mit ganz besonderer Atmosphäre waren ein paar Sanddünen die ein wenig Sahara Feeling mit sich brachten.

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Von Adelaide nach Melbourne

Einen kurzen Zwischenstopp machte ich in Adelaide. Mit etwas Glück fand ich Sebastién, meinem neuen Travelmate der mit mir bis nach Melbourne fuhr. Direkt neben Adelaide gelegen begaben wir uns als erstes in die kitschige „Deutsche“ Stadt Hahndorf. Ich muss schon sagen es war eine schöne Sache mal wieder richtige Bratwurst, Kartoffelsalat und Sauerkraut zu essen :-D

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Unser nächstes Ziel war mitunter unser größtes. Mit der Fähre nach Kangaroo Island: seltene Seelöwen, Neuseeland Seehunde, Pelikane und spektakuläre Landschaften sichten. Es blieb nur noch Coorong und wir waren hinter der Grenze in Victoria auf dem Weg zu den Grampians. Dort angekommen war es geschafft: einmal rund um Australien.

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Von nun war ich in Gebieten die ich schon einmal gesehen habe. Ein relativ interessantes Gefühl, gewohnte Orte nach langer Zeit wieder zu sehen. Besonders mit der Zwischennote dass meine Reise hier begonnen hat und so vieles noch neu und ungewohnt war.
Viele Reisende machen recht oft dieselbe Erfahrung wenn sie an gewohnte Orte zurückkommen: „Alles ist gleich geblieben, das einzige was sich geändert hast bist du“. Das hat größtenteils schon gestimmt, jedoch haben die Fluten zum Jahresanfang die Landschaft teils drastisch verändert. Die Grampians waren nur zum Teil offen und auf der Great Ocean Road waren einige Reparaturarbeiten wegen der Schäden im Gange. Positiv war nach der Trockenperiode bis 2009 die ganze Landschaft grüner und Wasserfälle größer.

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Im Moment bin ich in Tasmanien dem letzten Staat Australiens
Mein nächste update kommt demnächst!;)